Im neuen Jahr starten wir mit unserer Ansprechperson, wenn es um den Indoorsport beim VfL geht. Als Interviewpartner ist diesmal Ines Heidemann gefragt. Ines ist seit wenigen Jahren im Vorstand aktiv. Sie ist erste Ansprechperson, wenn das Thema Indoorsport betrifft. Des Weiteren hat Ines auch die Funktion einer Verrtauensperson bei uns im Verein. Daher ein paar mehr Fragen, die auch in mehrere Bereiche aufgeteilt sind.
Interview mit Vorstand Ines Heidemann.
VfL: Hallo Ines, herzlich willkommen und vielen Dank, dass du dir die Zeit nimmst, ein paar Fragen zu beantworten. Starten wir direkt mit deinen Hauptaufgaben im Vorstand. Was verbirgt sich hinter dem Begriff Indoorsports beim VfL?
Ines Heidemann: Damit sind alle Sportarten gemeint, die hauptsächlich in der Halle ausgeübt werden – also vor allem Handball, Turnen und Tischtennis.
Aktuell haben wir im Handball vier Mannschaften:
- unsere A-Mädels,
- unsere D-Mädels,
- unsere gemischte F-Jugend
- und die Minis.
Im Turnen bieten wir verschiedene Gruppen an:
- das Eltern-Kind-Turnen,
- das Kinderturnen
- sowie unsere Gymnastikgruppe „Fit ab 50“.
Auch im Tischtennis sind wir mit drei Mannschaften aktiv. Besonders stolz sind wir auf unsere Erste Herrenmannschaft, die letztes Jahr in die Landesliga aufgestiegen ist und sich dort als Aufsteiger hervorragend behauptet.
VfL: Wie bewertest du die aktuelle Situation des Indoorsports in unserem Verein, und welche konkreten Ziele möchtest du in den nächsten Jahren erreichen?
Ines Heidemann: Insgesamt sind und bleiben wir zuallererst ein Fußballverein, aber wir können mittlerweile auch einige andere Sportarten als Ergänzung oder Alternative zum Fußball anbieten. Und das ist auch nötig. In erster Linie geht es uns darum, Kindern und Erwachsenen Bewegungsangebote zu schaffen, Spaß am Sport und an der Gemeinschaft zu vermitteln. Und damit das klappt, muss man eben auch unterschiedliche Angebote stellen: Es ist eben nicht jeder ein Fußballer. Wichtig ist es daher, die Angebote weiter aufrecht zu erhalten: Durch engagierte Eltern beim Kinderturnen, durch das Finden und Fördern von (Nachwuchs-)Trainern beim Handball, durch das Bereitstellen von benötigtem passenden Trainingsmaterial, das Unterstützen privater Initiativen usw. Perspektivisch wäre es toll, wenn wir in allen Altersklassen Handball anbieten können und vielleicht noch ein weiteres Angebot für Grundschulkinder nach dem Kinderturnen machen könnten, z.B. als offene Turnstunde oder Schnupperstunden in den vielen Sportarten, die wir schon haben.
VfL: Welche Trends im Indoorsport findest du besonders spannend, und wie könnten wir diese in unser Angebot integrieren?
Ines Heidemann: Ich kann mir vorstellen, dass ein Angebot für Frauen in unserem Verein durchaus auf Interesse stoßen könnte, z.B. Handball-Five-a-side oder Tabata. Wie in allen Bereichen ist es aber wirklich schwer geworden, entsprechende Trainer zu finden.
VfL: Welche Indoor-Aktivitäten sind bei unseren Mitgliedern besonders beliebt, und wie können wir deren Qualität oder Vielfalt weiter verbessern?
Ines Heidemann: Nach wie vor beliebt sind das Eltern-Kind-Turnen und das Kinderturnen, es gibt bei allen Gruppen Wartelisten. Hier könnte das Angebot vielleicht sogar nochmal verbreitert werden, wenn sich Eltern finden, die eine weitere Gruppe zuverlässig eröffnen können. Aber auch in den anderen Indoor-Sportarten können wir zur Zeit kaum über mangelnden Nachwuchs klagen: Vor allem bei Kindern bis 12 Jahren ist die sportliche Aktivität unserer Mitglieder echt hoch. Und das freut mich sehr, denn Sport tut den Kids einfach gut, schafft Freunde, integriert in Gesellschaft.
VfL: Gibt es aus deiner Sicht infrastrukturelle Verbesserungen, die den Indoorsport bei uns voranbringen könnten?
Ines Heidemann: Insgesamt geraten auch wir zunehmend (besonders im Winter) an unsere Kapazitätsgrenzen in der Halle. So froh wir sind, die Halle am Lohberg für den Verein nutzen zu können, müssen wir schon jetzt die Halle an der Anne-Frank-Schule mitnutzen, um die Richtlinien etwa für den Handball zu erfüllen.
VfL: Wie arbeitest du mit den Trainern und Übungsleitern zusammen, um die Indoorsportangebote auf einem hohen Niveau zu halten?
Ines Heidemann: Alle unsere Trainer und Betreuer haben großes Interesse daran, gutes Training zu machen und bereiten ihre Trainings mit viel Spaß und Enthusiasmus vor. Dazu versuchen wir Teams auch immer so zu arrangieren, dass Erfahrende mit weniger Erfahrenen zusammenarbeiten. Unterstützt werden z.B. die Handballtrainer der Minis und F-Jugend mittlerweile von Spielerinnen aus der A- und D-Jugend: Ein riesiger Zugewinn für beide Seiten. In Zukunft schaffen wir es hoffentlich, dass die (Nachwuchs-)Trainerinnen auch erste Zertifikate durch den Handballverband erwerben können. In der A- und D-Jugend haben wir zwei sehr erfahrene Trainer, die ihr Wissen und ihre Tricks gerne mit den Kids teilen.
VfL: Wie wichtig ist dir, dass unser Indoorsportangebot einen Beitrag zur Förderung der Gesundheit unserer Mitglieder leistet?
Ines Heidemann: Im Mittelpunkt des Sports sollte der Spaß stehen. Das führt ja dazu, dass man regelmäßig kommt und Sport macht. Und da wir wohl nicht mehr in die Bundesliga aufsteigen werden, muss Gesundheit doch ein zentrales Ziel eines Breitensportvereins sein. Und Gesundheit wird ja nicht nur über die körperliche Bewegung gefördert, sondern auch über das Dabeisein, sich Dazugehörig-Fühlen, Freunde zu finden, Konflikte real lösen zu lernen. Auch das trägt in meinen Augen zur Gesundheit bei. Mir ist es echt wichtig, diese Vorstellung von Gesundheit in unserem Verein zu fördern und möglichst vielen Mitgliedern ein Sportangebot zu machen.
VfL: Was kann der Verein tun, um mehr Kinder und Jugendliche für unsere Indoorsportprogramme zu begeistern?
Ines Heidemann: Ich glaube, die Begeisterung ist zur Zeit schon recht hoch. Wir müssen realistisch erstmal sichern, dass wir sowohl Trainer und Betreuer als auch Trainingszeiten haben. Aber insgesamt ist es zu jeder neuen Saison immer wieder wichtig, Werbung zu machen, Gespräche mit Trainern zu führen, auch mal besondere Veranstaltungen durchzuführen wie etwa Bewegungscamps oder Aktionstag mit den Grundschulen, bei dem ganz viele Kinder aus Fullen, Versen, Rühle und Rühlerfeld das Sportabzeichen machen konnten.
Fragen zur Rolle als Vertrauensperson
VfL: Was bedeutet es für dich persönlich, eine Vertrauensperson im Verein zu sein, und wie bringst du diese Rolle in deinen Alltag ein?
Ines Heidemann: Das ist gar nicht so einfach zu sagen. Einerseits bedeutet das natürlich, dass ich vertrauensvoll zur Verfügung steht, wenn konkrete Probleme an mich herangetragen werden oder Konflikte auftreten. Andererseits schauen Karsten und ich auch, dass die Strukturen in unserem Verein es ermöglichen, dass man vertrauensvoll zusammenarbeiten kann und sich jeder traut, Misstände anzusprechen. Im Alltag heißt das oft: Zuhören, Moderieren, Perspektiven wechseln. Bisher konnten wir kleinere Konflikte aber immer recht schnell und konstruktiv lösen.
VfL: Wie gehst du mit schwierigen oder sensiblen Themen um, die dir als Vertrauensperson anvertraut werden?
Ines Heidemann: Erstmal muss ja derjenige, der mir etwas anvertraut, sicher sein, dass ich es nicht weiterzahle – und auch helfe. Entweder, indem wir beraten, ob man andere Personen hinzuzieht oder Konflikte löst oder eben nur zuhört und sich berät.
Fragen zur Rolle im Vorstand
VfL: Wie bringst du Arbeit, privates und Vorstandsarbeit unter einem Hut? Bekommst du von Vorstandmitgliedern Unterstützung? Und wie unterstützt dich dein Mann bei deinen Tätigkeiten, der ja auch im Vorstand des VfL aktiv ist.
Ines Heidemann: Manchmal ist es schon viel, manchmal aber auch ganz entspannt. Wir sind ein gutes Vorstandsteam, in dem jeder seinen Aufgaben nachgeht. Und wenn mal jemand gerade weniger Zeit hat, springen die anderen ein. So muss das auch sein im Ehrenamt. Wir tun alle, was wir können, müssen aber auch Balance halten zu Beruf, Familie usw. Dass Michael auch im Vorstand ist, erleichtert manche Dinge, indem wir Manches auf dem kurzen Weg besprechen, klären und organisieren können. Manchmal kommt es aber auch zu unterschiedlichen Positionen. Das halten wir aus. Die positiven Effekte überwiegen die Momente, in denen es knirscht deutlich.
VfL: Was würdest du den Leuten gerne sagen wollen? Was sind deine persönlichen Ziele als Vorstand, den Verein, bleiben wir beim Indoorsports, weiter nach vorne zu bringen?
Ines Heidemann: Es macht wirklich Spaß, etwas für den Verein zu machen: Einerseits weil man andere engagierte Leute trifft und zusammen echt was schaffen kann. Aber auch, weil man Strukturen pflegen und aufbauen kann, die es möglichst vielen Mitgliedern ermöglicht, sich über den Sport einzubringen, fit zu bleiben und gemeinsam Spaß zu haben. Ich kann es nur empfehlen, sich zu engagieren. Klar muss man auch Zeit und manchmal auch Nerven opfern, aber es kommt echt was zurück. Man kann im Sportverein gestalten und irgendwie auch in Gesellschaft.
VfL: Hier enden die Fragen. Vorerst! Ich bedanke mich bei dir für deine Zeit und wünsche dir weiterhin gutes Gelingen in der Familie und für den Engagement im Verein. Es ist nicht immer leicht für alle den richtigen Kompromiss zu finden.
Ines Heidemann: Auch ich sage Danke für das Interesse an der Arbeit im Vorstand, besonders an der Arbeit im Indoorsport. Ich hoffe, ich konnte einen kleinen Überblick über die Arbeiten im Vorstand geben. Ehrenamt ist für jeden Verein ein wichtiges Gut, was hoch angerechnet werden sollte und auch muss.
Das Interview wurde am 18. Februar 2025 geführt.